„Mit uns wurde alles so kompliziert. Und mit ihr war es … einfach.“ – sagte Mr. Big einst zu Carrie, als er „die einfache Frau“ heiratete und ihr vorzog. Wir wissen alle, wie es am Ende ausging: Er war unglücklich, weil sie nicht so war wie Carrie. Nicht aufregend genug. Es war nicht leidenschaftlich genug zwischen ihnen. Es war zu – einfach. Er begann eine heiße Affäre mit Carrie und nach drei weiteren Staffeln waren sie auch endlich wieder zusammen.
Ich sage nicht, dass unser Leben nach dem Beispiel einer fiktiven Serie wie Sex and The City verlaufen sollte. Aber in diesem Punkt ist es doch auffallend parallel: Männer ziehen oft „die einfache Frau“ vor. Sie wollen es nicht kompliziert. Sie wollen nicht ständig angemeckert werden. Sie wollen ihr Leben leben, aber möglichst simpel und unkompliziert.
Zwei Kategorien von Frauen
Was die Serie in vielen Punkten der vier Protagonistinnen ziemlich deutlich suggeriert, ist oft im realen Leben auch so. Männer wollen nicht jeden Tag angemeckert werden, oder sich jede Woche streiten. Sie wollen sich nicht ständig rechtfertigen müssen, ihre Worte vorgehalten bekommen oder die immer gleiche Diskussion führen.
Ich stelle eine sehr gewagte und umstrittene These auf: Es gibt zwei Sorten von Frauen. Die einfachen und die komplizierten. – Natürlich kann man es sich nicht so einfach machen. Aber teilen wir uns Frauen doch mal in diese zwei Kategorien ein. Nach meiner These sortieren sich „die einfachen Frauen“ selbst nicht in diese Sparte ein. Aber ich denke Männer können dies sehr gut, wenn sie denn mal mit einer komplizierten Frau zusammen waren.
Mit der einfachen Frau langweilen sie sich oft. Es fehlt etwas. Dann landen sie bei einer komplizierten Frau. Es ist intensiv, leidenschaftlich und anstrengend. Und unmittelbar danach, sind wie wieder bei einer einfachen Frau. Das Leben ist leichter so. Einige sind dann zufrieden. Aber anderen wiederum fehlt dann etwas. Sie merken, dass es zwar vielleicht schwieriger war, aber besser. Sie wollen lieber Leidenschaft, als Stagnation und Langeweile. Ich denke auch hier kann man die Männer in zwei Kategorien einteilen: Die einen geben sich mit „einfach“ zufrieden, die anderen streben nach mehr. Aber auch die letztere Kategorie muss einmal die Erfahrung mit der einfachen Frau gemacht haben, sonst wissen sie die Komplizierte nicht zu schätzen.
Kompliziert ist gut
Ich gehöre definitiv zur Sorte kompliziert. Aber anstatt wie früher zu versuchen mich anzupassen, Dinge runterzuschlucken, nichts zu sagen, etc., bin ich heute stolz dadrauf. Der Mann, der damit umgehen kann, kann sich verdammt glücklich schätzen. Denn auch wir komplizierten Frauen bringen einige Vorteile mit uns.
Wir denken um die Ecke, nicht geradlinig. Wir haben unsere eigene Meinung und vertreten diese auch. Wir sind unabhängig und nicht auf die Hilfe unserer Männer angewiesen. Wir wollen Leidenschaft, Emotionen und den „Wow-Effekt“, nicht nur Routine, Ruhe und Geborgenheit. Wir wollen etwas fühlen, etwas echtes. Wir wollen ernst genommen werden und beachtet werden. Wir wollen vor allem aber niemals das Gefühl vermittelt bekommen, nicht gut genug zu sein, keine Priorität zu haben und nicht genug wert zu sein.
Ja, wir können austicken, verletzen, rumschreien, Sachen werfen oder bestrafen. Aber auch das zeigt Leidenschaft. Leidenschaft für den Partner, die Beziehung und dass es uns wichtig ist.
Sicherlich sind wir kompliziert zu verstehen. Und es kostet etwas mehr Mühe, in unserer Gedankenwelt durchzublicken. Und die richtigen Knöpfe müssen gefunden werden, um uns zu beruhigen. Aber ich hätte lieber Herausforderungen, als Routine und Stagnation. Und es gibt ganz sicher auch Männer, die das genauso sehen, nicht überfordert sind und uns zu schätzen wissen. Versprochen 😉
Disclaimer: Ich habe es mir in diesem Text verdammt einfach gemacht. Zwei Kategorien? Niemals. Sicher kann man auch nicht jede Frau einer einzigen Kategorie zuordnen. Manche sind in Kombination mit einem bestimmten Mann kompliziert, dann bei dem nächsten wieder einfach. Dieses Schubladendenken trifft sicherlich nicht auf jeden zu. Aber wenn sich nur die ein oder andere Frau hier wiederfindet, ist meine Aufgabe erfüllt. Oder noch besser: Wenn der ein oder andere Mann sich dies zu Herzen nimmt, habe ich direkt zwei Menschen ein wenig glücklicher gemacht.
Dresden Mutti says
Wenn eine Frau „kompliziert“ ist, passt sie im Grunde eigentlich nicht zu dem Mann. Die Unterschiede machen eine Frau kompliziert, würde ich spontan sagen. Er will Geld machen – sie zu Hause chillen. Er will auf dem Dorf leben – sie in New York. Er will Kinder – sie nicht. Er steht auf Sport – Sie auf Kunst. Und so weiter. Das sorgt auf jeden Fall für Spannungen & kann sehr leidenschaftlich sein, auch wenn es anstrengend klingt. Aber das muss jedes Pärchen für sich entscheiden, ob es eher Konflikte sucht oder Gemeinsamkeiten.
siegelbruch says
Komplizierte Frauen brauchen einen Komplizen, den sie, entgegen ihrer Langeweile aufmischen, ich habe hier etwas für alle Komplizierten, es passt sicherlich noch dazwischen, hier und dort in ihrem Aufmischen: http://upvs.wordpress.com