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„Ich mach Schluss mit dir!“ – Ein Brief an eine Freundin

15. November 2017 · Leave a Comment

Liebe Freundin,

es fällt mir nicht leicht, dir diesen Brief zu schreiben, aber wir müssen reden. Es geht einfach nicht mehr mit uns. Es tut mir sehr Leid. Aber du tust mir einfach nicht gut. Wenn ich ehrlich zu mir selbst und auch dir bin, dann waren wie nie richtige Freundinnen. Wir haben unterschiedliche Auffassungen von dem Begriff „Freundschaft“. Wir haben unterschiedliche Interessen. Wir haben unterschiedliche Lebenseinstellungen. Das konnte nie funktionieren mit uns. 

Du hast mich beleidigt, verletzt und beschämt. Du weißt nichts über mich. Aber es interessiert dich auch nicht. Du kennst meinen Freund nicht, maßt es dir aber an, über unsere Beziehung zu urteilen. Du hast mich dazu gebracht, mich erneut auf dich einzulassen. Das beschämt mich zutiefst. Mein Fehler. Aber ich lerne daraus.

Ich erinnere mich gut an eine Szene von vor ein paar Jahren. Sie sagt viel aus, wie unsere Freundschaft war. Ich war knapp bei Kasse, weil ich gerade mein Studium begonnen hatte, in einer viel zu teuren Wohnung festsaß, weil mein Ex-Freund ausgezogen war, auf der Suche nach einem Nebenjob, um über die Runden zu kommen. Ohne Geld im Portemonnaie, ohne Plus auf dem Konto, fuhr ich dennoch 2 Stunden zu dir. Ich bat dich vorher, dass wir dieses eine Mal nicht shoppen gehen. Das würde mich nur deprimieren. „Ich muss nur kurz in den einen Laden.„, sagtest du. Nach vier weiteren Läden hatten wir Hunger. Du hast dir ein Fischbrötchen geholt. Ich hatte 30 Cent im Portemonnaie, Hunger, und sah dir beim Essen zu. Hörte dir zu, wie du erzähltest, dass dein Freund dir eine teure Designertasche kaufen musste. Hörte dir zu, wie du dich beklagtest, kein Geld zu haben. Nickte höflich und starrte auf deine vier Einkaufstüten im Wert von über 150 Euro. Der Geruch des Fischbrötchens brachte meinen Magen zum Knurren. Kurze Zeit später fuhr ich traurig nach Hause zu meinen Eltern, wo meine Mama mir mein Lieblingsessen kochte. Endlich Essen.

Natürlich hätte ich dich nach Geld fragen können. Aber mal ehrlich: Wer tut sowas? Ich stand neben dir, blickte in mein Portemonnaie, sagte ich hätte noch 30 Cent und könne mir leider nichts kaufen, obwohl ich so Hunger hätte. Es war Nachmittag und ich hatte morgens nur ein paar Cornflakes gegessen bisher. Was für ein Mensch ignoriert sowas? Damals war ich blind. Heute frage ich mich, wieso erst 4 Jahre vergehen mussten, bis ich dir die Freundschaft kündige.

„Du hast weder einen Vollzeit- noch Teilzeitjob!“ – Du weißt nicht mal, was ich arbeite. Geschweige denn wie viel.
„Du arbeitest ja eh nur von zu Hause!“ – Ich persönliche finde es einfacher, morgens zur Arbeit zu gehen und abends wieder nach Hause zu kommen, als sich selbst zu motivieren zu arbeiten. Homeoffice ist nicht einfach. Ich habe beides bereits gemacht, daher kann ich das – für mich persönlich – beurteilen. Hast du je von zuhause aus gearbeitet!?
„Du hast nie Zeit, dabei arbeitest du nicht mal!“ – Ich arbeite Abends. Ich arbeite am Wochenende. Ich habe keinen 7-4 Job, wie du. Das wüsstest du, wenn du dich dafür interessieren würdest.

Du weißt nicht, was ich arbeite. Du weißt nichts über meine Beziehungen. Du weißt fast nichts über meine Wünsche, Pläne, Ziele. Du beleidigst mich, indem du Dinge schreibst, die nicht wahr sind. Du behauptest Dinge, die du nicht wissen kannst über mich, meine Arbeit, meine Beziehung, meine Familie. Wer maßt sich sowas an?

Ich urteile nicht über die Beziehungen von anderen. Das kann ich gar nicht. Ich stecke nicht in dieser Beziehung drin. Ich kenne den anderen Menschen nicht so gut, wie der andere. Ich habe eine Meinung, ja. Die äußere ich aber auch nicht immer, gerade weil ich nicht genug Informationen habe. Das erwarte ich aber auch von einer Freundin.

Ich erwarte, dass du für mich da bist, wenn ich dich brauche. Du hingegen machst nur Vorwürfe und sagst „Hab ich dir ja vorher gesagt.“ Ich frage mich, ob es irgendeinen Menschen auf dieser Welt gibt, dem dieser Satz etwas bringt. Ich erwarte Loyalität. Zusammenhalt. Treue. Ehrlichkeit. Die eigenen Bedürfnisse – wenn nötig – hinten an zu stellen. Empathie. Alles aber nur in dem Maße, wie ich es selbst gebe.

Jahrelang habe ich mich so behandeln lassen. Bis zu dem Zeitpunkt, wo du mich am dringendsten brauchtest. Da gab ich. Alles, was ich je erwarten würde. Wenige Woche später brauchte ich dich. Und du warst nicht da. Ich brach den Kontakt ab. 1,5 Jahre später verzieh ich dir. Und nun, bin ich an dem gleichen Punkt wie vorher. Wie konnte ich von einem Menschen, der nicht in der Lage ist Empathie zu empfinden, erwarten, mir das gleiche zu geben, wie ich ihm vor wenigen Jahren?

All das – erwarte ich von dir nicht mehr. Du bist nicht mehr meine Freundin.

Also, mach’s gut. Ich bin gerade nicht in der Lage zu schreiben „Ich wünsche dir das Beste“. Denn das tue ich gerade nicht. Jeder bekommt das, was er verdient. Karma.

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Life, Writing Tagged: Abschiedsbrief, Freundschaft

Comments

  1. hausundbeet says

    16. November 2017 at 11:43

    Liebe Sabrina,
    Solche Energie-Vampire sind wirklich nicht leicht – denn ganz egal, was du machst, es ist immer falsch und immer deine Schuld. Und wir sind auch noch blöd genug und lassen uns ein schlechtes Gewissen einreden… Leider wird sich diese Person nicht ändern, du musst diesen Part übernehmen. Such dir eine neue Freundin – es gibt wirklich viele gute Menschen da draußen!

    Viele liebe Grüße,
    Izabella

    Antworten
    • Sabrina Mürset says

      16. November 2017 at 12:58

      Liebe Izabella, danke für deinen lieben Kommentar. Das habe ich gemacht, ich habe mich gelöst und bereue eigentlich nur die verschwendete Zeit. Alles wird sich im Leben ausgleichen – daran muss man ja irgendwie glauben, oder? Liebe Grüße, Sabrina

      Antworten

Trackbacks

  1. Monatsrückblick November 2017 – Schnappschüsse des Monats sagt:
    30. November 2017 um 18:04 Uhr

    […] Schluss gemacht: Das habe ich zwar nicht diesen Monat, aber diesen Monat war ich soweit, den passenden Brief dazu zu veröffentlichen. Es geht um Freundschaften. Und ums Verlieren. Und darum, dass wahre Freundschaft leider sehr selten ist. (Hier geht’s zum Post) […]

    Antworten

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Sabrina, 33 Jahre, freie Texterin, Autorin und Social-Media-Redakteurin, viel zu viel am Laptop, liest gerne Feel-Good-Romane, Kaffee-Junkie, viel zu selten am Meer, Fußball-verrückt, introvertiert, hochsensibel, freut sich wirklich immer, wenn sie eine Katze sieht und würde gerne auf Endor bei den E-Woks leben. Anfragen: mail@sabrina-wirth.net

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