Buchrezension: Ali Hazelwood – Check & Mate

Wo soll ich anfangen: Ich habe mich auf den ersten Blick in dieses Buch verliebt. Ich spiele gerne Schach, ich liebe Liebesgeschichten und flirty Storys. Das Buchcover – der absolute Wahnsinn. Der Klappentext – fesselnd. Die kleinen Auszüge auf der Innenseite des Covers – vielversprechend. Die positiven Rezensionen und Empfehlungen auf Social Media haben mir noch mehr Lust auf dieses Buch gemacht und als ich es dann mit Farbschnitt in der Buchhandlung sah, musste ich es einfach kaufen.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd. Sie benutzt viele Metaphern, Vergleiche mit Filmen (u.A. auch mit den Avengers, was ich schon verdammt cool fand!) und ausschweifende Gedankenspiele. Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, die Zeilen vergehen wie im Flug. Ihr Schreibstil ist süchtig-machend. Die Story: ebenfalls.

Weil alles anders ist, wenn ich mit dir zusammen bin, Mallory. Wenn ich mit dir zusammen bin, möchte ich mehr spielen, als dass ich gewinnen will.

Ich möchte die Rezension spoilerfrei halten, daher gehe ich nur kurz auf den Grund ein, weshalb ich diesem Buch am Ende doch nur 4 (bzw. 4,5) Sterne gebe anstatt 5. In manchen Teilen war es mir „too much“. Mallorys Gedanken teils etwas extrem, die Schwestern wurden als zu nervig dargestellt, dass sie mir auch schon bei der nächsten Erwähnung nur auf den Zeiger gingen. Goliath … ja, eine nette witzige Nebenhandlung, aber auch das wurde mir teils zu extrem und stark dargestellt. Die Szenen bei Mallory zuhause – oder eigentlich alle mit den beiden Schwestern – gingen mir auf die Nerven. Daher konnte ich dem Buch nicht mit gutem Gewissen volle 5 Sterne geben. Bei einem 5-Sterne-Buch nervt mich nichts. Oder nur ganz wenig, worüber man hinwegsehen kann. Aber da die Schwestern auch eine nicht so unwichtige Nebenrolle spielen und as gesamte Familienleben an sich, kann ich es nicht ausleben, so gerne ich würde.

Ich würde dem Buch, der Story, der Autorin so gerne 5 Sterne geben – wahrscheinlich, weil ich es erwartet hatte. Aber ich kann es nicht. 

Dennoch würde ich „Check & Mate“ von Ali Hazelwood jedem weiterempfehlen. Ausnahmslos jedem. Denn auch Schach-Laien oder Menschen, die absolut nichts damit am Hut haben, werden das Buch mögen. Es kam nicht so viel Schachspiel drin vor wie von mir erhofft, was allerdings gut ist. Die Liebesgeschichte zwischen Nolan und Mallory hätte ich mir auch etwas mehr „Flirty“ erhofft, so wie es der Klappentext ankündigt. Etwas mehr „spice“ und knistern. Aber in Anbetracht der Story drumherum, war das nicht schlimm. 

Es gab spannende Schachduelle, witzige Wortgefechte, tiefgründige und emotionale Gespräche und Einblicke in zwei schwierige Vergangenheiten.

Und viel viel Humor. Ich musste tatsächlich oft kichern, was nicht oft passiert. 

»Also«, unterbricht Darcy, »wann werdet ihr denn nun Sex Nolans »Schwer zu sagen« überschneidet sich mit meinem »Niemals!« und übertönt es vollkommen.
Ich schlage mir die Hände vors Gesicht.
»Ich wette, Mallory ist echt gut darin. Sie übt viel.«

Mein Lieblingswort des Buches: „Herzzerstörerisch“.

„Berührt-geführt“, murmelt Nolan.
Nun erhebt er sich auch. Bei jedem Schritt, den ich nach hinten weiche, tritt er einen Schritt vor.
„Ich … Was?
„Du hast mich berührt. Jetzt kannst du keinen Rückzieher mehr machen. So lautet die Regel.“

In dem Buch werden auch kritische Themen behandelt. Der Tod eines geliebten Menschen, Schuldgefühle, Selbstzweifel, die einen fast zerstören können, Hilflosigkeit und vor allem auch Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in der Schachwelt. Dieses Thema hat eine zentrale Rolle eingenommen, auch wenn es nicht so aussah. Kritik am System wurde in eine tolle, humorvolle und süße Geschichte verpackt, die ans Herz geht.

Diesmal mustert er mich länger, als es mir angenehm wäre. Ganze Galaxien ziehen durch seine schwarzen Augen, und ich frage mich, ob diese Sekunde ein ganzes Jahrhundert andauern könnte. Ob nur er und ich in diesem Universum existieren und uns in einer endlosen Schleife verstehen könnten.