Hast du das auch schon mal erlebt? Du warst auf einer Party, bei einem großen Familientreffen oder einem coolen Event. Du hattest vielleicht sogar Spaß, hast gelacht, dich unterhalten. Aber am nächsten Tag? Fühlst du dich total platt, ausgelaugt, müde – obwohl du vielleicht sogar genug geschlafen hast? Und hast vielleicht gar keine Lust auf gar nichts? Willkommen im Club des Social Hangover!
Was ist dieser „Social Hangover“ überhaupt?
Nein, das ist kein Kater von zu viel Alkohol (obwohl der das Ganze natürlich verstärken kann!). Ein Social Hangover ist die pure Erschöpfung, die sich einstellt, nachdem du über einen längeren Zeitraum oder sehr intensiv sozial interagiert hast. Dein Gehirn war quasi im Dauer-Analyse-Modus: Gespräche verfolgen, Mimik deuten, Stimmungen aufnehmen, Small Talk führen, gleichzeitig präsent sein. Das ist eine Menge Arbeit für unser Köpfchen!
Besonders wir, die wir vielleicht generell etwas sensibler sind oder das Leben intensiver wahrnehmen, kennen dieses Gefühl nur zu gut. Es ist, als hätte dein Sozial-Akku eine Tiefentladung erlebt und braucht jetzt eine ganze Weile, um wieder aufzuladen.
Warum erwischt er genau uns (oft) so stark?
Vielleicht erinnerst du dich an unseren letzten Beitrag über Hochsensibilität? Genau hier gibt es eine große Schnittmenge. Wenn du ein hochsensibler Mensch (HSP) bist, nimmst du Reize und Stimmungen intensiver wahr. Das bedeutet auch, dass soziale Interaktionen für dich mehr Energie verbrauchen können als für andere. Jede Konversation, jede Berührung, jeder Ton ist ein Input, der verarbeitet werden muss.
Aber auch ohne HSP zu sein, kann der Social Hangover zuschlagen. Gerade wenn du:
- Introvertiert bist: Du ziehst Energie aus der Ruhe und verbrauchst sie in sozialen Situationen.
- Empathisch bist: Du nimmst Stimmungen und Gefühle anderer stark auf.
- Viel Small Talk hattest: Oberflächliche Gespräche sind oft anstrengender als tiefgehende.
- In einer großen Gruppe warst: Viele Menschen = viele Reize!
- Dich verstellt hast: Wenn du nicht ganz du selbst sein konntest, kostet das extra Kraft.
Symptome eines Social Hangover: Erkennst du dich wieder?
Wie fühlt sich so ein Social Hangover an? Hier sind ein paar typische Anzeichen:
- Totale Erschöpfung: Du bist einfach nur müde, selbst wenn du gut geschlafen hast.
- Reizbarkeit: Kleinigkeiten nerven dich extrem schnell.
- Lustlosigkeit: Du hast auf nichts Lust, möchtest am liebsten nur noch auf dem Sofa liegen und Netflix schauen.
- Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren: Dein Kopf fühlt sich matschig an, und du kannst dich schlecht fokussieren.
- Rückzugsbedürfnis: Das Handy ist aus, die Tür zu – du willst deine Ruhe.
- Manchmal sogar leichte körperliche Symptome: Kopfschmerzen, Verspannungen oder ein allgemeines Unwohlsein.
SOS-Maßnahmen: Was hilft gegen den Social Hangover?
Keine Panik! Ein Social Hangover ist kein Dauerzustand. Das Wichtigste ist, dass du die Zeichen deines Körpers und Geistes ernst nimmst und dir das gibst, was du jetzt am dringendsten brauchst:
- Gönn dir Ruhe – und zwar JETZT! Zieh dich zurück. Schließe die Tür. Lege dich hin. Mach, was dir guttut, ohne Druck.
- Digital Detox: Leg dein Handy beiseite. Keine Social Media, keine Nachrichten, keine Anrufe. Dein Gehirn braucht eine Pause von neuen Inputs.
- Stille oder beruhigende Geräusche: Hör leise Musik, ein Hörbuch oder genieße einfach die Stille.
- Achtsamkeit & Bewegung: Ein kleiner Spaziergang in der Natur, sanftes Yoga oder einfach nur bewusst atmen können Wunder wirken.
- Leichte Kost & Wasser: Iss etwas Leichtes, das deinen Körper nicht zusätzlich belastet, und trink viel Wasser oder Tee.
- Grenzen setzen (fürs nächste Mal): Lerne, auch mal „Nein“ zu sagen oder früher zu gehen, wenn du merkst, dass dein Akku sich dem Ende neigt. Das ist kein Egoismus, sondern Selbstfürsorge!
Fazit: Dein Akku, deine Regeln!
Ein Social Hangover ist ein Zeichen deines Körpers, dass du zu viel gegeben hast. Es ist wichtig, diese Signale zu erkennen und dir die nötige Zeit und Ruhe zu gönnen. Denk daran: Dein Sozial-Akku ist wie der Akku deines Smartphones – er muss regelmäßig aufgeladen werden, damit du wieder voll durchstarten kannst. Nimm dir diese Auszeiten, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Es ist die beste Investition in dein Wohlbefinden!
Kennst du den Social Hangover auch? Was hilft dir am besten, um wieder in deine Mitte zu kommen? Ich freue mich auf deine Tipps in den Kommentaren!
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