Der Hashtag #10yearchallenge boomt gerade in den sozialen Netzwerken. Ich finde die Idee super und dachte mir, das nun jedes Jahr zu machen! So veröffentliche ich ein paar kleine fotografische Einblicke in mein Leben vor 10 Jahren, und zeitgleich lasse ich auch für mich selbst Revue passieren, wie sehr ich mich im letzten Jahrzehnt verändert habe. Ich überlege, dies vielleicht auch noch schnell für 2018 zu verfassen. Die ersten vielen richtigen Bilder die ich auf meiner Festplatte habe, sind von 2008. Und so sind sie wenigstens noch für etwas gut 🙂
Was ist die 10 Year Challenge?
Nimm ein Bild von dir aus dem Jahr 2009 und schneide eines daneben, das 2019 entstanden ist. Schreibe dazu, wie viel stärker, schöner und glücklicher du in diesen zehn Jahren geworden bist. Fertig.
Viele Stars machen bei diesem Trend mit, der hauptsächlich auf Instagram kursiert.
Kritiker behaupten, es wäre eine Strategie von Facebook (bzw. Mark Zuckerberg), um an unsere Daten zu kommen.
Meine Meinung dazu? Und wenn schon. Wenn Herr Zuckerberg (oder irgendwer anderes) glücklich ist, ein Foto von mir aus dem Jahr 2009 zu sehen, dann bitte schön.
Das Positive an diesem Trend: Viele nutzen die Challenge, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
Eine gute Idee, die allerdings nicht zu meinem Themenbereich gehört und ich deswegen außen vor lasse.
Meine Abwandlung der 10 Year Challenge
Ich wandle diese Challenge nun ein wenig ab und poste einfach ein paar Bilder aus dem Jahr 2009 und erzähle etwas dazu.
Auf Instagram ein Bild von mir 2009 hochzuladen finde ich doch etwas zu verrückt. Dann lieber hier in einer Collage, als vollkommen öffentlich und alleine auf Instagram.
Mein Jahr 2009
In diesem Jahr ist viel passiert. Anfang des Jahres war ich sicher, im Juli nach der 12. Klasse die Schule zu beenden. Im Mai entschloss ich mich dazu, dies nicht zu tun und mein Abitur zu absolvieren. Definitiv die richtige und eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Ich wollte zwar immer noch Hotelfachfrau werden, aber dafür war kein Abitur notwendig. Deshalb tat ich mich schwer mit dem Gedanken, mich durch die Lernerei zu quälen. Noch in den Sommerferien vor der 13. Klasse verwarf ich diesen Berufswunsch. Im Juni 2009 ging ich für zwei Wochen nach Dortmund ins NH Hotel, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Vergütung: Kost&Logie. Ich wohnte also zwei Woche alleine in einem Hotelzimmer, bekam Frühstück und Mittagessen. Von 06:00 Uhr morgens bis Mittags ca. 14.30 Uhr arbeitete ich in dem Hotel und am Nachmittag erkundete ich die Stadt. Es war eine tolle Erfahrung und ich genoss die dadurch entstandene Autonomie. Ich merkte aber schnell, dass ich diesen Beruf nicht mein Leben lang ausüben wollte. Ich glaube ich merkte, dass ich mehr drauf hatte. Also suchte ich weiter nach einem geeigneten Beruf für mich und meine Interessen. Ende des Jahres wurde ich auch fündig und konzentrierte mich auf die Suche nach einer Ausbildungsstätte in einem Reisebüro. (Story continued in 2010 ;-))
Die Stufenabschlussfahrt nach Prag war definitiv mein Highlight in 2009. Es waren tolle 7-8 Tage mit tollen Menschen in einer tollen Stadt.
Der schlimmste Moment des Jahres 2009 war Anfang Juni der Tod meiner Oma. Rückblickend kann ich sagen, dass es ganze 7 Jahre gedauert hat, diesen Verlust zu verarbeiten. Es ist und bleibt auch das bisher schlimmste Ereignis in meinem Leben.
2009 verbrachte ich viel Zeit mit Freunden. Ich betrank mich glaube ich das erste Mal. Ich feierte mit einem Kumpel in meinen 18. Geburtstag rein, im Kurpark mit goldenem Tequila. Ich erinnere mich noch, dass als ich nach Hause kam mitten in der Nacht, vor meiner Zimmertür ein erstes Geburtstagsgeschenk meiner Eltern lag – ein Werder-Kissen.
Ich war das erste Mal viel unterwegs und feiern. Bei Rhein in Flammen mit einem Kumpel, „trinken+chillen“ im Kurpark mit meiner besten Freundin, es gab Trinkabende bei mir zuhause im Zimmer, eine Cocktail-Karnevals-Feier mit einer Freundin bei ihr zuhause, … ein schönes soziales Jahr.
Ich besuchte mit der Schule das „Haus der Geschichte“ in Bonn und hörte dort das Schlumpf-Lied rauf und runter. Ich verlor eine meiner besten Freundinnen an die untere Klassenstufe. Im Nachhinein hätte ich besser mit ihr zusammen wiederholt. Aber wir haben bis heute tatsächlich noch relativ regelmäßig Kontakt. Auch, wenn ich mich leider ohne sie durch die Geschichts-Abi-Klausuren kämpfen musste.
Gleich zweimal war ich in diesem Jahr zusammen mit meinem Bruder im Stadion meinen Verein sehen. Einmal am 12.04. in der Esprit-Arena gegen Bayer Leverkusen und dann am 20.09., ebenfalls gegen Leverkusen, diesmal in der BayArena. Beide Male gab’s allerdings leider nur ein Unentschieden, 1:1 und 0:0.
Im November besuchte ich mein allererstes Konzert. In der Sporthalle Oberwerth schaute ich mir mit einer Freundin Silbermond an. Am besten Gefallen hat mir allerdings die Vorband, Erin!
Ich war 2009 zwei Monate liiert. Ich verlor eine meine besten Freundinnen wegen diesem Mann. Ich lernte, dass Freundschaft manchmal nicht dicker ist, als kindliche Schwärmereien für einen Mann. Ich lernte, dass Frauen sehr rachsüchtig sein können. Und ich lernte, dass man auch unschuldig bestraft werden kann. Ich gebe zu, 2009 lehrte mich im Bereich Freundschaft einiges. Vertrauen ist wichtig. Und man sollte sich genau überlegen, wem man dieses Vertrauen schenkt, und wem nicht.
Hier einige Beiträge auf meinem Blog, die mit dem Jahr 2009 zu tun haben:
Und ich habe auch drei (peinliche) Songs aus diesem Jahr zusammengesucht, die mich an einige Momente erinnern:
Ich kann reflektierend sagen, dass ich kaum noch dieser Mensch von 2009 bin. Ich war unsicher. Ich war naiv. Unfassbar naiv. Ich wurde 18 in diesem Jahr. Ich war volljährig. Und absolut nicht erwachsen genug, um alleine auf dieser Welt klar zu kommen. Aber ein Jahr später änderte sich das zum Glück. Ich traf eine wichtige Entscheidung, und zwar die für das Abitur. Ich hatte viele tolle Momente. Und ich erlebte den bisher schlimmsten in meinem Leben. Aber ich hatte Freunde, echte Freunde. T., R. und A. – und auch, wenn das meiste davon (zu Recht) vorbei ist, bin ich trotzdem dankbar für die schöne Zeit.
Ich bin glücklich, nicht mehr im Jahr 2009 leben zu müssen. Und dankbar für so viel Lektionen, die mich zu dem Menschen gemacht haben der ich nun bin. Und ich bin jetzt auf jeden Fall ein besserer, erwachsenerer und realistischerer Mensch als damals.
*Die Fotos musste ich aus Datenschutzgründen leider verwischen.
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